Kunstauktion bringt 7100 Euro für Jinotega
Aktualisiert:
Mit dem Rekorderlös wird der Einsatz für die Städtefreundschaft unterstützt. Zum 33. Mal kamen gespendete Bilder unter den Hammer.
Von Karl-Rainer Broch
Viel Kunst für kleines Geld konnte man am Sonntag in der Galerie Pestprojekt von Peter Amann ersteigern und gleichzeitig mit dem Erlös die Arbeit des Fördervereins „Städtefreundschaft mit Jinotega“ unterstützen. Zum 33. Mal führte der Förderverein zusammen mit der SPD Solingen dieses Projekt durch, zu dem Künstlerinnen und Künstler aus Solingen und Umgebung mit ihren gespendeten Kunstwerken beitrugen. Hans-Werner Bertl moderierte die Auktion. Die Versteigerung stand unter dem Motto von Bertl: „Sie haben die schönste Spendenquittung, die man sich denken kann, zwar nicht beim Finanzamt abzusetzen, aber man kann sich das Werk zu Hause immer wieder ansehen.“
Mit 40 Kunstwerken war die aktuelle Versteigerung rekordverdächtig, meistens kamen 30 bis 35 Bilder unter den Hammer. Der finanzielle Erfolg übertraf alle Erwartungen: Bertl: „Wir haben in den 32 Jahren rund 180 000 Euro eingenommen, die mitgeholfen haben, die Situation in Jinotega, Nicaragua, zu verbessern.“
Traditionell ist auch die Verlosung eines Kunstwerks. Die Lose wurden für zehn Euro verkauft und der Gewinner erhielt eine Zeichnung der Grafikerin Gertrude Degenhardt. Diese wurde von dem Solinger Ehepaar Curt und Eleonore Meis zur Verfügung gestellt.
Im Pestprojekt-Atelier hatte Hausherr Peter Amann eine kleine Plattform gebaut, so dass die Zuschauer guten Blick auf die von Jan Boomers präsentierten Kunstwerke hatten und Gebote abgeben konnten. Bertl warnte allerdings vor unwillkürlichen Gesten: „Die Bilder können leicht einen Zuschlag wider Willen hervorrufen.“
Mit dem Geld soll die Armut in Jinotega bekämpft werden
Besonders begehrt waren zwei Werke der Solinger Künstler Hans Brunne und Beatrix Deus, die erst nach einem langen Bietergefecht den Zuschlag erhielten, damit aber das Ziel der Auktion, möglichst viel Geld einzusammeln, maßgeblich erfüllten. Aufmerksam verfolgte auch die 91-jährige Ruth Boomers, deren verstorbener Mann die Versteigerung nach einem Besuch in Nicaragua 1985 initiiert hatte, das muntere Treiben im Atelier. Musikalisch wurde der traditionelle Auftakt von dem Harfenisten Tom Daun begleitet.
SPD-Vorsitzender Josef Neumann meinte, durch die Unterstützung von nachhaltigen Projekten werde die internationale Solidarität gestärkt. Hans Wietert-Wehkamp, Vorsitzender des Fördervereins, war mit dem Ergebnis zufrieden: „Wir wollen damit Armut bekämpfen, die Bildung fördern und mit sauberer nachhaltiger Energie die Verbesserung der Infrastruktur erreichen.“ In vielen Dörfern gebe es keinen Strom. Mit Solarenergie könne man die Bewohner so schulen, dass bei Handhabung und Reparatur die gespendeten Maschinen lange gebraucht werden können. Dafür gibt es den Bildungsverein La Cuculmeca, den unter anderem Schüler der Alexander-Coppel-Gesamtschule samt Lehrkräften mit mehreren Arbeitseinsätzen in Jinotega unterstützen.
JINOTEGA
FÖRDERVEREIN Der Förderverein „Städtefreundschaft mit Jinotega“ unterstützt Kleinbauern in der Trockenzone der Region Jinotega in Nicaragua bei der Errichtung von kleinen Biogasanlagen.
PARTNERSCHAFT Aus der 1985 begonnenen Städtefreundschaft entstand vor drei Jahren die Städtepartnerschaft zwischen Solingen und Jinotega.
JUBILÄUM Zur 30-Jahre-Feier nehmen viele Solinger im Juni an einer Bürgerreise nach Jinotega teil. Acht Tage unterstützen sie dann vor Ort globale Nachhaltigkeitsziele.