Solingen. Eine Summe von insgesamt 5000 Euro konnte die Alexander-Coppel-Gesamtschule in Mitte auch in diesem Jahr für ihre Partnerschule in der Partnerstadt Jinotega in Nicaragua sammeln. Dabei sei nach dem ausgefallenen Spendenlauf im Sommer zunächst nicht klar gewesen, ob die regelmäßige Spende von 5000 Euro für die Schule in Nicaragua in diesem Jahr zusammenkäme, erklärt Andreas Tempel, Schulleiter der Alexander-Coppel-Gesamtschule.
Doch die Schüler und Lehrer der Schule wollten sich nicht so schnell von der Pandemie unterkriegen lassen und fanden alternative Wege. Den Grundstein für die Summe legte der Abiturjahrgang 2020. Die Schüler stifteten 2000 Euro aus dem Budget ihres geplatzten Abiballs. Dazu kam dann noch der Erlös des Waffelverkaufs der jetzigen Jahrgangsstufe 11 im vergangenen Schuljahr.
Außerdem steuerten Eltern noch etwa 300 Euro bei. „Der Rest wurde im Kollegium gesammelt“, sagt Christoph Weißner. Der Sportlehrer regte die Lehrer dazu an, zu spenden, und lief zusammen mit seinen Fachbereichskollegen unter corona-konformen Umständen einen Spendenlauf, um noch mehr zu sammeln. Zudem rief er über soziale Netzwerke zur Unterstützung auf und bekam ein positives Feedback von ehemaligen Schülern.
Seit 2002 unterstützt die Alexander-Coppel-Gesamtschule die Schule in Nicaragua im Rahmen einer Schulpartnerschaft finanziell: Im „Instituto La Cuculmeca“ besuchen 150 bis 160 Schüler am Wochenende von Freitag bis Sonntag den Unterricht. „Unter der Woche helfen die Kinder ihren Eltern auf dem Feld“, erklärt Andreas Tempel. Durch die Schule entstehen ganz neue Chancen. 30 Prozent der Schüler machten das Abitur, betont Hans Wiehert-Wehkamp vom Verein Städtefreundschaft mit Jinotega. Mit den 5000 Euro können jetzt für ein weiteres Jahr unter anderem Unterrichtsmaterial und die Gehälter der Lehrer bezahlt werden. „Das ist ein Beispiel für gelebte Bildungsgerechtigkeit“, sagt Andreas Tempel.
Seit 2002 steht die Alexander-Coppel-Gesamtschule mit einer Schule in Jinotega in engem Kontakt. Nun möchte eine neue Lehrergeneration den jährlichen Austausch fortführen. 2022 soll es losgehen. Sybille Arians freut sich, dass ihr Projekt, welches sie einst ins Rollen gebracht hatte, engagiert weitergeführt wird.
Seit 2016 ist Jinotega in Nicaragua offiziell Partnerstadt Solingens. In den vergangenen Wochen ist die Stadt im Norden des Landes mehrfach von Naturkatastrophen getroffen worden. Deshalb hat der Förderverein Städtefreundschaft mit Jinotega nun seine Unterstützung zugesagt.