Bericht der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln v. 27.09.2024

Sorge um Christen in Nicaragua
Hiesige Gemeinden halten Kontakt nach Lateinamerika


SOLINGEN. Nicht einmal vor der Kinderbetreuung machen die Repressionen unter Nicaraguas Präsident Daniel Ortega halt: DenKindergarten „Daniel Teller“ in einem Armenviertel von Jinotega hat das Regime konfisziert – und damit die langjährige finanziel-e Unterstützung durch die Eine-Welt-Gruppe Krahenhöhe vorläufig beendet. „Der Staat schließt alle freien und kirchlichen Einrichtungen“, erklärt Klaus Fengler von der Gruppe, die sich im Umfeld der Pfarrei St. Josef entwickelte. In deren Pfarrheim berichtete jetzt
Hans Wietert-Wehkamp vor zahlreichen interessierten Gästen über die Lage im mittelamerikanischen Land. Er ist Mitglied im Pfarrgemeinderat von St. Sebastian und im Vorstand des Fördervereins Freundschaft mit Jinotega, dem auch die Eine-Welt-Gruppe angeschlossen ist. Auch wenn die offizielle Partnerschaft Solingens mit der knapp 60 000 Einwohner zählenden Stadt wegen der politischen
Situation ruht, bleibt die Initiative aktiv – und engagiert sich unter anderem im Netzwerk
„Junge Expertise in Aktion für das Klima“. In diesem Rahmen kommen immer wieder junge Menschen aus Nicaragua zum Erfahrungsaustausch nach Solingen. Zudem setzt sich der Verein für Flüchtlinge in den Nachbarstaaten ein. Vor allem christliche Kirchen sind in Nicaragua zunehmender Unterdrückung ausge-
setzt – mit Schikanen und Verhaftungen. „Wir müssen als katholische Kirche global denken und dürfen unsere Brüder und Schwestern nicht alleinlassen“, betonte Wietert-Wehkamp. RDL