2020 gab es vor Corona die 33. Kunstauktion des Fördervereins. Daneben ist die Junge Expertise ein zentrales Projekt. Archivfoto: Andreas Horn© Andreas Horn
Serie über Solinger Migrantenselbstorganisationen stellt heute den Förderverein mit Schwerpunkt Nicaragua vor
Von Daniela Neumann
Der Solinger Förderverein Städtefreundschaft mit Jinotega wurde 1985 gegründet. Sein Ziel war und ist es, die Völkerverständigung und eine partnerschaftliche Entwicklungspolitik zwischen den Kommunen Jinotega in Nicaragua und Solingen zu fördern. „Dieses Ziel soll erreicht werden durch die Projekte, die meist in Kooperation mit der Partnerorganisation La Cuculmeca, der Stadt Solingen oder der Stadt Jinotega realisiert werden“, heißt es in der Satzung des Vereins.
Alexander-Coppel-Gesamtschule und junge Erwachsene sind dabei.
La Cuculmeca ist ein Bildungsverein, der sich vor Ort in Nicaragua für Kinderschutz und Gleichberechtigung einsetzt sowie Nachhaltigkeit in jedwedem Bereich vorantreibt. Mit dem Instituto La Cuculmeca hat die Alexander-Coppel-Gesamtschule Solingen seit 2002 eine offizielle Partnerschaft. Das Instituto liegt in La Fundadora, einem Dorf etwa 20 Kilometer von Jinotega.
Die Partnerschaft ist mit einer Patenschaft verbunden. Sie beinhaltet, dass die Solinger Gesamtschule „gemeinsam mit dafür gewonnenen Sponsoren über 50 Prozent des Finanzbedarfs des Instituto aufbringt“, erklärt der Förderverein auf seiner Internetseite.
Nicaragua ist eines der Länder, die weltweit am stärksten vom Klimawandel bedroht sind, teilt die Stadt Solingen auf ihrer Seite mit. Die Hurricans im Herbst vor Ort zeugten davon. Danach sammelte der Förderverein erfolgreich Spenden.
Eines seiner zentralen Projekte ist die jährliche Kunstauktion für humanitäre Hilfe in Jinotega. Die 34. Auflage dieses Jahr konnte coronabedingt nicht wie sonst im Januar stattfinden. Sie soll im Laufe des Jahres nachgeholt werden.
Neben vor Corona durchgeführten Begegnungs- und Projektreisen und der Unterstützung eines Kindergartens in Nicaragua hat der Förderverein die Junge Expertise initialisiert. Seit 2016 wächst darüber ein – auch vom Land gefördertes – internationales Netzwerk von Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren, „die ihr Wissen und ihre Aktivitäten zur nachhaltigen Entwicklung austauschen, voneinander lernen und an ihren jeweiligen Heimatorten konkret anpacken“, wie es zur Erklärung auf der Internetseite des Vereins heißt.
Digital arbeiten die jungen Erwachsenen aus Solingen, Jinotega, Brüssel, Galizien sowie San Lorenzo in Honduras an Klima- und Ressourcenschutz, Land- und Waldwirtschaft, fairem Konsum und zukunftsfähiger Stadtentwicklung. Das Motto lautet „Global denken – lokal handeln“. Perspektiven und globale Zusammenhänge sowie eigene Handlungsoptionen werden erkennbar.
So konnten junge Teilnehmer aus Jinotega widerstandsfähige Baum-Setzlinge züchten und damit einen kostengünstigen Beitrag zur Wiederaufforstung leisten.
Ansprechpartnerin, etwa auch für Jugendcamps, ist Sophia Merrem. s.merrem@fsi-forum.de